In der Vorweihnachtszeit feiern die Juden Chanukka. Der erste Tag ist immer der 25. Kislew. Das Ende variiert zwischen dem 2. und 3. Tevet, da Kislew einer der zwei Schaltmonate im jüdischen Kalender ist. Demfolgend variiert das Datum dieses Tages nach dem gregorianischen Kalender zwischen Ende November und Ende Dezember, da der jüdische Kalender immer nach dem Mond neu berechnet wird.
Das Chanukka-Fest, das achttägige Tempelweihfest, beginnt dieses Jahr am 10. Dezember abends = am 25. Kislev 5781 des jüdischen Kalenders. Es gehört zu den freudigen Gedenktagen, nicht zu den biblisch vorgeschriebenen Feiertagen. Chanukka erinnert an den erfolgreichen Aufstand der Makkabäer gegen die syrische Herrschaft und die im Jahre 165 v.d.Z. erfolgte Wiedereinweihung des geschändeten Tempels in Jerusalem. Es wird überliefert, dass man in dem von den Syrern entweihten Heiligtum nur einen einzigen, unversehrten Ölkrug fand, dessen Inhalt normalerweise nur für einen Tag als Brennstoff für den siebenarmigen Tempelleuchter gereicht hätte. Aber durch ein Wunder soll diese geringe Menge an Öl für acht Tage gereicht haben, so dass bis dahin neues, reines Öl hergestellt werden konnte.
In Erinnerung an das Wunder von Chanukka zündet man mit Hilfe des 9. Armes, des Schamasch (Diener), von rechts nach links jeden Abend eine weitere Kerze an, bis am 8. Tag alle 8 Kerzen der Chanukkia (des Chanukkaleuchters) brennen und das Licht über die Dunkelheit siegt. Man entzündet die Kerzen nach Einbruch der Dunkelheit. Die ganze Familie soll versammelt sein, und nach dem Anzünden der Lichter werden Chanukkalieder gesungen, je nach Familienbrauch. Der Leuchter steht oft im Fenster, oder wird neben der Haustür entzündet und leuchtet in aller Öffentlichkeit. Es ist Brauch, den Kindern in der Chanukka-Zeit Chanukka-Geld zu schenken. Natürlich verstärkt dieser schöne Brauch die Freude der Kinder an der feierlichen Stimmung und er bietet uns außerdem die Gelegenheit, sie für beispielhaftes Benehmen wie z.B. fleißiges Lernen und wohltätiges Handeln zu belohnen.
Weil das Öl beim Chanukka‐Wunder eine so große Rolle spielte, ist es üblich, während der acht Tage Speisen zu servieren, die in Öl zubereitet wurden. Zu den beliebtesten Gerichten gehören Lattkes (Kartoffelpuffer) und Sufganiot (Krapfen oder auch Berliner genannt).
In den jüdischen Gemeinden ist es Tradition, eine große Chanukkafeier für die Mitglieder zu machen. Dort werden die Chanukkakerzen gemeinsam angezündet, es werden Lieder gesungen, und die Kinder gestalten eine Aufführung mit Elementen der Geschichte von Chanukka. Es wird gemeinsam der Geschichte von Chanukka gedacht, und alle genießen frisch gebackene Sufganiot, Kaffee und Kuchen.
Chag Chanukka Sameach! Happy Chanukka!