Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen hat sich in einer Videokonferenz mit Vertreterinnen und Vertretern von Kunst- und Kulturmuseen in Nordrhein-Westfalen getroffen, um mit ihnen über die Auswirkungen der Pandemie-bedingten Schließungen und die damit verbundenen Einschränkungen für die Museen zu beraten. Vertreten waren neben den kommunalen Kunstmuseen – von der Rheinschiene mit den großen Häusern in Köln, Bonn und Düsseldorf, über Bielefeld, Duisburg und Münster – auch die regionalen Museumsnetzwerke, zum Beispiel die RuhrKunstMuseen, ebenso wie die nordrhein-westfälischen Museumsverbände. Diskutiert wurden neben der gesellschaftlichen Bedeutung von Museen in Zeiten der Pandemie unter anderem die aktuellen Möglichkeiten sowie Strategien für die Zeit nach den Schließungen.
„Die Museen haben sowohl in der ersten als auch in der aktuellen Schließungsphase mit einfallsreichen Angeboten auf die herausfordernde Situation reagiert und damit ihre enorme Flexibilität und Organisationskraft unter Beweis gestellt. Mit sorgfältig durchdachten Hygieneschutzkonzepten und ihrer Expertise im Besuchermanagement nehmen die Museen für ein sicheres Kulturerleben in Zeiten von Corona eine Vorbildrolle ein. Wir wollen die Museen bestmöglich dabei unterstützen, die Konzepte weiterzuentwickeln, um sie so für die Wiedereröffnung gut aufzustellen“, sagte Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. „Wir wollen gemeinsam mit den Museen und deren Trägern dafür sorgen, dass die einzigartig dichte Museumslandschaft in Nordrhein-Westfalen weiterhin ein breites Publikum ansprechen kann. Museen sind ein wichtiger Teil der kulturellen Grundversorgung und bieten gerade in Zeiten wie diesen Räume für Inspiration und gesellschaftliche Diskussion.“
Die Mehrzahl der Museen in Nordrhein-Westfalen sind in kommunaler Trägerschaft, die den Einrichtungen in der Krise verlässliche Unterstützung bietet. Mit Andauern der Pandemie sind laut den Museen jedoch finanzielle Einbußen aufgrund der zurückgehenden Besucherzahlen und Pandemie-bedingten Mehrausgaben zu erwarten. Der im Rahmen des NRW-Stärkungspakets Kunst und Kultur aufgelegte Kulturstärkungsfonds der Landesregierung in Höhe von 80 Millionen Euro, der die Folgen der Corona-Pandemie für die Kultureinrichtungen abmildern soll, sieht daher für diese kritische Phase ab 2021 eine finanzielle Unterstützung für die kommunalen Museen vor. In Einzelfällen werden Museen bereits jetzt unterstützt. Neben den finanziellen Herausforderungen wurden auch die konkreten Einschränkungen des Museumsbetriebs diskutiert, mit denen die Museen zusätzlich konfrontiert sind. Dies betrifft etwa den Bereich der Vermittlung und den häufig internationalen Leihverkehr, der aufgrund der Corona-Pandemie zum Erliegen gekommen ist. Fehlende Planungssicherheit erschwert die langfristigen Vorbereitungen von Ausstellungen. Die Museen berichten jedoch auch von positiven, durch die Corona-Pandemie beschleunigten Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung: So werden Onlinesammlungen erweitert, digitale Formate für Ausstellungen und Vermittlungsangebote durchgeführt sowie Social Media-Aktivtäten ausgebaut. Als Chance in der Krise benennen viele Häuser zudem die Konzentration auf die eigene Sammlung. Ziel des Kulturministeriums ist es, mit den Kulturakteuren auf allen Ebenen in den kommenden Wochen im engen Austausch zu bleiben und gemeinsam die notwendigen Instrumente zu diskutieren und zu entwickeln. Zuletzt hat eine digitale Konferenz mit Vertretern der Theater- und Orchestervertreterinnen stattgefunden.
20.11.2020 Quelle: land.nrw – Das Landesportal